Montag, 26. Januar 2009

26.01.2009, Montag, Lima

Ich habe den Bericht von Chacas nicht beenden können. Wie immer Zeitmangel, 1000 Sachen zu tun, vor allem vor der Abreise. Also noch mal zum fantastischen Abschied von Chacas. Vor allem zu den armen Meerschweinchen die ein bitteres Ende in unseren Mägen gefunden haben. Es war schon wahnsinnig schwer den ersten Bissen zu machen. Ich dachte da an meine kleinen süßen Meerschweinchen, die ich als Kind hatte... Es ist so, als ob man auch Katzen und Hunde essen würde. Und dann schmeckt es so nach zähm, magerem Huhn, andre sagen Kaninchen. Na ja, ein Erlebnis, die ich nicht unbedingt wiederholen muss. Zu viele Gewissensbisse. Da ist ein Steak vom Metzger viel unpersönlicher und besser zum Geniessen.

Die Parodie, die sie von uns vorbereitet haben, sahn wir noch mit anderen am Folgetag noch öfters und lachten uns jedes mal halbtot. Besonders die Parodie von mir soll sensationell gelungen sein. Die Petronilia, die mich imitierte hatte natürlich obligatorische Kleider in Rot, 3/4-Hosen trotz unterschiedlicher Wetterlagen und Schlappen. Also wirklich.... Na ja, o.k.... die Schlappen. Na gut. UND die Kurzen Hosen. Ja ja... auch der Hund im Arm überall, da lasse ich noch mit mir reden... Aber der Rest war leicht übertrieben :-)))

Der Abend vor der Abreise war lang. Wir haben Lust bekommen etwas nach dem Abendessen trinken zu gehen. So um den gemeinsamen Abschied von einigen netten Menschen zu feiern. Aber in Chacas gibt es nach ca. 20 Uhr nichts was offen hat, ausser paar "Lädchen", die sich die Leute daheim anlegen und nach Bedarf öffnen. Und dann noch wurden wir bei unserer Runde um den Dorfplatz aufgefangen, da für uns ein großer Abschiedskuchen und kleines Festchen im Geheimen vorbereitet wurde. Wir noch bis spät in die Nacht mit Daniela, Alex (deren Gesellschaft in Chacas sehr befreiend für mich war), Anna, Giuliano (der ein cooler Priester ist) & Co versucht zu singen. Mein stummer Beitrag war überwältigend!

Am Morgen danach hat sich die Abfahrt selbstverständlich nach hinten verschoben, da der Fahrer erst später aufgetaucht war. Aber daran gewöhnt man sich hier relativ schnell und die Toleranzgrenze wird immer größer. Wir sind halt in Peru.
Bei der Abfahrt standen einige Spalier, unter ihnen "mein" schwarzer Hund... *schnief*

Von Chacas sind wir erst nach aufzuladen gefahren, um dort Post abzugeben und andere Personen "abzuliefern" und wieder andere "aufzuladen" - die übliche Art und weise sich zu bewegen, Sachen zu verschicken und zu kommunizieren. Post gibt es hier nicht. Schliesslich sind wir am Ende der Welt und dazu einem der ärmsten. Danach ging es weiter nach Yanama wo die Pfarrei ein Fest veranstaltete, und als Prämien wurden Tische mit Sitzbänken, Geschirr, Krüge, Werkzeug & Co verlost und verschenkt. Dort assen wir gemeinsam mit allen Bewohnern und Angestellten der Pfarrei super lecker zum Mittag, verabschiedeten bekannte Gesichter und starteten um nach Huaraz, zum Busbahnhof zu kommen.

Da es in Peru keine Züge gibt (bis auf eine einzige Strecke nach Cusco, die sehr kurz und mind. Monate im Voraus ausgebucht), bewegt man sich als normalsterblicher in mehr oder minder luxuriösen Bussen, mit Schlafsesseln, und als Tourist oder Reicher im Flugzeug. Sollte ich mich für die Reise nach Cusco für den Bus entscheiden bin ich ca. 20-24 Std. unterwegs. Im Flugzeug ganze 45 Minuten.

Kurze Pause im Schreiben - es ist spät, ich bin seit 2 Tagen unterwegs nach Lima gewesen und heute den ganzen Tag in der Hitze in der Stadt. Natürlich nur im sicherem Stadtteil - Miraflores - voll von Polizei und teuren Geschäften.

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