Samstag, 3. Januar 2009

03.01.2009, Samstag, Chacas

Gestern haben wir wieder den ganzen Tag in der Glaserei gearbeitet, vorbereitet, Glaskram umgefüllt, beschriftet, sortiert, Proben für Glaskompatibilität gemacht usw. usw. usw. ... Alles Dinge von denen ich gar keine Ahnung hatte.
Schaffe seit der Abreise von Italien nicht mehr als 2-3 Stunden pro Tag zu schlafen. Hier mag es an der Höhe liegen, seltsam ist nur dass ich nur abends einwenig Müdigkeit spüre, tagsüber bin ich fit wie ein Turnschuh :-)
Gestern habe ich es einwenig zu spüren bekommen wie sich der Mangel an Sauerstoff anfühlt. Bin zu Fuss einen ca. 30 minutigen steilen Weg, quer durch die Pampa gelaufen. Eigentlich wirklich nichts schlimmes, aber ich dachte gleich in Ohnmacht zu fallen oder zu ersticken. Wirklich ganz komisches Gefühl.

Ansonsten läuft alles sehr sehr gut. Chacas ist dank der Arbeit der Volontare ein Paradies auf Erden im Vergleich zu Rest Peru. Sie haben in den Bergen ein Wasserelektrizitätswerk gebaut die die ganze Gegend her mit Strom versorgt. Nachts gibt es sogar Strassenbeleuchtung und die Glasöfen in den Glasereien können nonstop, rund um die Uhr am Laufen gehalten werden. Nur so zu Info, bei uns würde das nur für einen Ofen um die 70 Euro pro Tag kosten, mal Tage im Monat, mal die Jahre...

Alessandro ist am rotieren, da im wegen der im Voraus nicht ausgeführten aber seit Monaten schon ausgemachten Arbeiten die Zeit davon rennt. Er sollte eigentlich jetzt schon mit den Schülern arbeiten was nicht möglich ist, da die Leuchttische, Regale, Schränke, Bäder, Schlafräume für die Schüler usw. nicht fertig sind. Jetzt retten wir was zu retten ist, Ale scheint sauer zu sein, wenn man ihm das auch überhaupt ansehen kann, macht aber gute Miene zu schlechtem Spiel. Na ja, es wird schon alles irgendwie klappen.

Es hat endlich angefangen zu regnen. Hoffentlich können noch einige Felder mit Gemüse gerettet werden. Für uns heisst es dafür immer und überall in den Bergschuhen zu latsche, m Schlamm versinken, auch wenn es in Chacas selbst befestigte Strassen gibt. Ausserhalb, wo sich die Werkstätte befinden, geht man unter - einige Kindheitserinnerungen werden wach, Schlamm überall. Die Empfindlichkeit gegen schmutzige, unfrische Kleidung ist nur noch sehr gering.
Aber spätestens wenn die Armen zum Essen kommen, werden alle Geruchssinne betäubt. :-)

Ich werde morgen für einige Tage wegfahren um bei den Genossenschaft für Textilien am Schmuck und Taschen zu arbeiten. Weiss nicht wann ich wieder in Chacas bin, da die lokalen Busse immer Tage im Voraus ausgebucht sind und ich erst vor Ort meine Rückkehr organisieren kann.

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